Business Networking: Wie Sie gute Beziehungen aufbauen und für Ihre Karriere nutzen
2024-09-18T09:32:00+02:00Business Networking, zu Deutsch „berufliches Netzwerken“, eröffnet Berufseinsteigern und Professionals den Zugang zu anderen Fach- und Führungskräften in der Immobilienbranche. Neben Online-Netzwerken wie LinkedIn oder XING bieten Messen, Tagungen und andere Networking-Veranstaltungen die Gelegenheit zum Austausch unter Branchenkollegen. Wir geben Tipps, wie Sie beim Business Networking Kontakte knüpfen und davon im Berufsleben profitieren.
Warum Networking für Beruf und Karriere wichtig ist
„Gute Beziehungen schaden nur demjenigen, der keine hat“, – ein bekanntes Sprichwort, das eine entscheidende Wahrheit enthält: Gerade im Job kann das sogenannte "Vitamin B" den Unterschied machen – bei der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, der Akquise von Neukunden oder Partnerfirmen sowie bei der Besetzung von freien Stellen. Vor allem in der Immobilienbranche, in der viele verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten, kann ein gutes Netzwerk neue Impulse geben.
Das berufliche Weiterkommen auf der Karriereleiter ist jedoch nur ein Aspekt des Business Networking. Ebenso wie im privaten Bereich kann ein starkes berufliches Netzwerk dabei helfen, die eigenen Fähigkeiten auszubauen, selbstbewusster aufzutreten, mit Stress besser umzugehen oder Lösungen für Probleme zu finden. Die meisten Menschen kennen folgende Situation: Sie brüten stunden-, manchmal sogar tagelang über einem bestimmten Thema, kommen jedoch zu keiner befriedigenden Lösung. Oft hilft der Austausch mit Kollegen, und plötzlich ist Ihnen klar, wie Sie die Herausforderung meistern. Darüber hinaus kann Netzwerken Spaß machen, es erweitert den Horizont und zahlt auf ein erfülltes Sozialleben ein.
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Was macht ein gutes Business Network aus?
Ein gutes Netzwerk bringt Menschen mit ähnlichen Themen, Herausforderungen und Zielen zusammen. Das können Kollegen aus der gleichen Branche sein, oder auch Personen, die z. B. die Position des Key Account Managers statt in der Immobilienbranche in der Lebensmittelbranche bekleiden. Erstrebenswert beim Business Networking ist darüber hinaus der Austausch mit Menschen, die ihre Ziele bereits erreicht haben und als Vorbild fungieren können. Fachkräfte und Entscheider, die selbst über ein großes Netzwerk an Kontakten verfügen, sind besonders interessant, da sie als Multiplikator dienen.
Business Networking systematisch vorbereiten
Wem berufliches Netzwerken bislang fremd war, sollte sich vorab über seine Ziele im Klaren sein. Was erwarte ich von einem potenziellen Netzwerkpartner und was kann ich anbieten? Geht es mir beim Netzwerken um den Austausch mit Branchenkollegen oder suche ich neue Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter? Möchte ich Business Networking nutzen, um meine Karriere voranzubringen oder mich selbst als Branchenexperte zu etablieren?
Je nachdem, mit welcher Motivation und welchen Zielen Sie in das Projekt "Business Networking" einsteigen, sollten Sie den passenden Personenkreis und geeignete Networking-Veranstaltungen auswählen, um Kontakte zu knüpfen.
Entscheidend für ein erfolgreiches Netzwerken ist außerdem die eigene Positionierung. Ähnlich wie bei der Vorbereitung zu einem Bewerbungsgespräch sollten Sie sich Ihrer Stärken und Werte bewusst werden – und des Mehrwerts, den diese für Ihre potenziellen Netzwerkpartner darstellen. Dadurch treten Sie mit einem verbesserten Selbstbewusstsein auf und das Networken geht Ihnen leichter von der Hand.
Welche Gelegenheiten eignen sich zum Netzwerken?
Offline Networking
Das eigene Arbeitsumfeld bietet jede Menge Potenzial für erfolgreiches Netzwerken. Besonders in größeren Immobilienunternehmen oder Konzernen ergeben sich vielfältige Gelegenheiten zum Austausch mit anderen Fach- und Führungskräften: in Besprechungen, beim gemeinsamen Mittagessen in der Kantine oder auch beim Betriebssport, auf Weihnachtsfeiern und Teambuilding-Veranstaltungen.
Kontakte zu externen Netzwerkpartnern lassen sich überall dort knüpfen, wo sich Fachleute aus Ihrer Branche oder Menschen mit ähnlichen Herausforderungen aufhalten: bei Schulungen, Fachtagungen oder einer großen Messe wie der Expo Real. Lokale Netzwerke eignen sich ebenfalls fürs Business Networking. Darunter fallen beispielsweise Events für Gründer in der Region, wie die Netzwerkveranstaltungen der IHK in Stuttgart. Für Berufseinsteiger sind Karrieremessen eine gute Adresse, um sich bei potenziellen Arbeitgebern in Szene zu setzen.
Online Networking
In der digitalen Welt geben soziale Netzwerke wie LinkedIn oder XING den Ton beim Business Networking an. Beide Portale bieten ihren Nutzern eine Vielzahl an fachbezogenen und zum Teil auch regionalen Gruppen, in denen der Austausch vertieft werden kann. Falls Sie eher introvertiert sind, kann Online Networking einen guten Einstieg ins berufliche Netzwerken für Sie darstellen. Bedenken Sie aber, dass es nicht ausreicht, möglichst vielen Branchenkollegen Follower-Anfragen zu stellen. Besser sind einige gezielte Kontaktanfragen, die Sie gewissenhaft pflegen und idealerweise von der digitalen in die reale Welt überführen können. Beim Auf- und Ausbau von Geschäftskontakten kommt es auf einen ausgewogenen Mix zwischen Online- und Offline Networking an.
Vier Tipps für erfolgreiches Netzwerken
1. Teilen Sie sich Ihre Ressourcen ein
Networking-Beginner tendieren dazu, möglichst schnell möglichst viele Kontakte sammeln zu wollen. Beim Netzwerken steht jedoch Qualität vor Quantität. Daher sollten Sie sich Ihre Ressourcen gut einteilen. Behalten Sie im Blick, welche Kontakte für Ihr berufliches Netzwerk wertvoll sind, und investieren Sie in diese Beziehungen.
2. Hören Sie zu
Präsentieren Sie sich in Gesprächssituationen als aufmerksamer Zuhörer – selbst, wenn Sie gerade nichts Konstruktives beitragen können. Im Privat- wie im Geschäftsleben sind gute Zuhörer gleichermaßen gefragt und bringen Ihnen die Chance, Neues zu lernen. Außerdem ergeben sich durch das aktive Zuhören ggf. neue Möglichkeiten, sich zu späterem Zeitpunkt in ein Gespräch einzubringen.
3. Achten Sie auf sich selbst
Wenn Sie eher schüchtern und introvertiert sind, kann das berufliche Netzwerken schnell überfordernd sein. Anstatt von einem Networking-Event mit hunderten von Menschen zum nächsten zu eilen, horchen Sie lieber in sich hinein: Was ist okay für mich? Wann ist es zu viel? Tipp: Konzentrieren Sie sich auf ausgewählte Veranstaltungen im kleinen Kreis sowie auf die Netzwerkpartner, die für Sie wirklich wichtig sind.
4. Bleiben Sie am Ball
Erfolgreiches Business Networking lebt auch von einer gewissenhaften Nachbereitung. Bleiben Sie daher nach der ersten Kontaktaufnahme – egal, ob online oder offline – am Ball. Ein Kontakt hat Ihnen einen Gefallen getan? Versäumen Sie es nicht, sich dafür angemessen zu bedanken.
Drei Dinge, auf die Sie beim Netzwerken besser verzichten
1. Netzwerktreffen zu Verkaufsveranstaltungen machen
Das Anpreisen von Produkten oder Dienstleistungen bei Businesskontakten wird in der Regel als unangemessen oder aufdringlich wahrgenommen. Um die Beziehung nicht zu gefährden, sollten Sie besser das Vertrauen und den Respekt Ihres Gegenübers gewinnen – alles andere ergibt sich meist von selbst.
2. Großspuriges Auftreten
Wer beim ersten Kennenlernen mit seinen zahlreichen beruflichen Erfolgen oder Statussymbolen auftrumpft, wird vielfach als großspurig wahrgenommen und links liegengelassen. Viel wichtiger als die eigenen Leistungen sind eine freundliche, authentische Ausstrahlung und gutes Benehmen.
3. Auf andere warten
Business Networking lebt von Eigeninitiative! Nur wer von sich aus auf potenzielle Kontakte zugeht, wird ein verlässliches Netzwerk aufbauen und erweitern. Übrigens: Die Ausrede „Ich habe keine Zeit zum Netzwerken“ gilt nicht! Zum einen, weil der zeitliche Aufwand z. B. für das online Netzwerken überschaubar ist, zum anderen, weil sich die investierte Zeit in Gestalt eines funktionierenden Netzwerkes auszahlt.
Fazit: Gut vernetzt ist halb gewonnen
Ob Berufseinsteiger, Fach- oder Führungskraft: Business Networking zahlt sich in allen beruflichen Phasen aus. Es gibt neue Impulse, erweitert den Horizont und kann helfen, Herausforderungen zu stemmen und berufliche Ziele zu erreichen. Dabei ist es keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen, von dem alle Netzwerkpartner profitieren.
Bilder: Adobe Stock