Kommunikationsfähigkeit in der Bewerbung gezielt hervorheben
2025-07-23T09:32:00+02:00
Für Personaler ist der Soft Skill Kommunikationsfähigkeit oft ein entscheidender Faktor bei der Besetzung von Positionen. Ob in der Kundenbetreuung, im Vertrieb, als Fach- oder Führungskraft: Im beruflichen Alltag ist die Fähigkeit zur Kommunikation essentiell für ein produktives, wertschätzendes Miteinander. Doch was bedeutet Kommunikationsstärke, warum ist sie so wichtig und wie stellen Kandidaten im Bewerbungsverfahren diese Fähigkeit heraus?
Was bedeutet Kommunikationsfähigkeit?
Vielfach werden die Begriffe "kommunikationsfähig" und "kommunikativ" synonym verwendet. Allerdings gibt es zwischen den beiden einen wesentlichen Unterschied: Jemand, der kommunikativ ist, redet viel und sucht häufig das Gespräch mit seinen Mitmenschen. Der korrekte Ausdruck hierfür wäre "mitteilsam". Kommunikationsfähige Menschen hingegen müssen nicht zwangsläufig viel reden. Ihre Stärke besteht vielmehr darin, gut zuhören zu können, ihr Gegenüber auch ohne viele Worte zu verstehen und den eigenen Standpunkt klar zu transportieren. Kommunikationsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit, effektiv mit seinen Mitmenschen zu interagieren - durch verbale Kommunikation, aber auch durch Gestik, Mimik und Körperhaltung. Wer kommunikationsstark ist, besitzt meist ein hohes Maß an Empathie.
Warum ist Kommunikationsfähigkeit wichtig?
In der Bau- und Immobilienbranche sowie in fast jedem anderen Berufsfeld ist Kommunikationsstärke unerlässlich. Das gilt für Angestellte ohne Leitungsfunktion, vor allem aber für Führungskräfte. Denn sie zahlt auf eine positive Unternehmenskultur und auf die Produktivität ein.
Dementsprechend sollten Bewerber in allen Phasen des Auswahlverfahrens ihre Kommunikationsstärke formulieren und in ihrer Selbstpräsentation gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber herausstellen. Vielfach kann das im Vorstellungsgespräch den entscheidenden Wendepunkt bringen und zum Arbeitsvertrag beim Wunschunternehmen führen.
Was zeichnet kommunikationsfähige Menschen aus?
Kommunikationsfähige Menschen sind in der Lage, klar zu formulieren. Sie können zum Beispiel klare Arbeitsaufträge erteilen und diese delegieren. Sie gewährleisten, dass alle Teammitglieder an einem Strang ziehen. Sie hören aktiv zu, geben regelmäßig Feedback und fordern dies auch von ihrem Team ein. Sie räumen Missverständnisse schnell aus dem Weg und gehen Probleme zielorientiert an. Der Soft Skill Kommunikationsfähigkeit ist somit untrennbar mit den Eigenschaften Kritikfähigkeit und Konfliktfähigkeit verbunden.
In der globalisierten Arbeitswelt ist Kommunikationsstärke untrennbar mit dem Begriff „interkulturelle Kompetenz“ verbunden. Je nach Land und Kulturkreis erfordert die Kommunikation mit Teamkollegen oder Geschäftspartnern besonderes Fingerspitzengefühl, um Irritationen zu vermeiden.
Warum ist Kommunikationsstärke für Property Manager wichtig?
Neben zahlreichen anderen Soft Skills sollte auch Kommunikationsfähigkeit zu den Stärken eines Property Managers zählen. Einige Beispiele:
Property Manager sollten die Betriebskosten einer Immobilie im Blick behalten und bei Bedarf optimieren. In der Regel muss er dazu Verträge mit Dienstleistern neu aushandeln oder die Energieeffizienz des Objektes durch zielgerichtete Maßnahmen verbessern. In diesen Fällen ist Kommunikationsfähigkeit gefragt, um optimale Konditionen zu erhalten.
Bei der Auswahl und Betreuung der Mieter in den von ihm verwalteten Immobilien müssen Property Manager ebenfalls über Kommunikationsstärke verfügen. Hier kommt es vor allem darauf an, genau zuzuhören und nachzuhaken. Das Einholen von Feedback und Kritikfähigkeit sind für ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Property Manager und Mietern ebenfalls unerlässlich.
Zum beruflichen Alltag der meisten Property Manager gehören Präsentationen oder Quartalsgespräche, bei denen sie die wichtigsten Zahlen zur Bewirtschaftung der von ihnen betreuten Objekte präsentieren. Die Fähigkeit, Investoren und anderen Anspruchsgruppen komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich zu erklären, zählt ebenfalls zum Soft Skill Kommunikationsfähigkeit.
Property Manager mit Führungsverantwortung müssen ihre Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit tagtäglich im Umgang mit ihren Mitarbeitern anwenden. Sie müssen in der Lage sein, klare Anweisungen zu geben, Ziele zu vermitteln und zu motivieren.
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Wie bringt man Kommunikationsstärke in der Bewerbung zum Ausdruck?
Bewerber sollten Anschreiben und Lebenslauf so formulieren, dass Kommunikationsstärke als Soft Skill für den Recruiter beim Lesen der Bewerbungsunterlagen sofort ersichtlich ist. Tipp: Stellen Sie den Bezug zur Jobanzeige her. Idealerweise untermauern Kandidaten ihre Stärken außerdem immer mit Beispielen.
Hilfreiche Beispielformulierungen können sein:
- „Meine Eigenschaft, aktiv zuzuhören, ermöglicht es mir, Wünsche von Kunden genau zu verstehen und passgenaue Angebote zu entwickeln.“
- „Durch mein kommunikatives Geschick in Verhandlungen konnte ich die Umsatzziele um 20 Prozent steigern.“
- „Durch mein Einfühlungsvermögen im Umgang mit anspruchsvollen Mietern konnte ich die Fluktuation im Objekt Musterstraße senken.“
- „Dank meiner Kommunikationsfähigkeit habe ich mein Team motiviert, sodass wir das Projekt XY kürzer als ursprünglich geplant realisieren konnten.“
Kommunikationsstärke im Jobinterview: Was Personaler häufig fragen
Ist für eine ausgeschriebene Position Kommunikationsstärke gefragt, so versuchen Personaler im Jobinterview herauszufinden, ob der Kandidat über diesen Soft Skill verfügt.
Fragen, die auf Empathie abzielen:
- „Angenommen, wir würden Sie einstellen. Wie lange würde es dauern, bis Sie Kontakte zu Ihren neuen Kollegen knüpfen?“
- „Haben Sie ein Gefühl dafür, was andere Menschen motiviert?“
Fragen, die auf Konfliktmanagement abzielen:
- „Was tun Sie als Teamleiter/Abteilungsleiter, um Konflikte im Team rechtzeitig zu bemerken?“
- „Ein Kunde beschwert sich bei Ihnen über einen Ihrer Mitarbeiter. Was tun Sie?“
- „Haben Sie schon mal einen Streit unter Kollegen/Mitarbeitern geschlichtet? Falls ja, wie.“
Fragen, die auf Projektleitungskompetenzen abzielen:
- „Wie würden Sie als Projektleiter ein Team zusammenstellen?“
- „Entscheiden Sie die Zusammensetzung allein oder stimmen Sie sich mit jemandem ab? Falls ja: mit wem?“
- „Haben Sie schon mal ein Mitglied aus dem Projektteam abgezogen? Falls ja: Warum und wie sind Sie vorgegangen?“
Fragen zur Kommunikationsstärke von Führungskräften:
- „Sie sind neu in unserem Unternehmen. Wie gehen Sie auf Ihr zukünftiges Team zu?“
- „Welchen Führungsstil bevorzugen Sie und warum?“
- „Wie motivieren Sie Ihr Team, die Umsatzziele zu erreichen? Wie reagieren Sie, wenn ein Mitglied nicht mitzieht?“
Worauf können Sie für eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit achten?
1. Ziel festlegen
Vor dem Gesprächsbeginn sollte man ein Ziel festlegen. Was möchte ich mit dem Gespräch erreichen? Was kann mein Gesprächspartner dazu beitragen? Wer sich vorher gut überlegt, wie er ins Gespräch hineingeht, kann es besser lenken und auch seinem Gesprächspartner besser verständlich machen, worum es geht.
2. Körpersprache im Blick behalten
Über 50 Prozent der Kommunikation erfolgt über die Körpersprache. Allerdings lassen sich Gestik und Mimik nicht immer bewusst steuern - das gilt für Sie selbst wie auch für Ihren Gesprächspartner. Daher sollten Sie nicht nur auf die Worte, sondern auch auf die Körpersprache achten.
3. Missverständnisse vermeiden
Versteht der Gesprächspartner das Gesagte anders als es gemeint war, besteht Konfliktpotenzial. Trainieren Sie daher eine präzise Ausdrucksweise, um Missverständnisse zu vermeiden.
4. Der Ton macht die Musik
Bei heiklen Gesprächen kommt es nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch wie. Damit zum Beispiel gut gemeinte Ratschläge nicht als Vorwurf aufgefasst werden, sollten Sie selbstkritisch prüfen, wie Sie formulieren und artikulieren.
5. Perspektive wechseln
Vor Gesprächen mit Konfliktpotenzial sollten Sie einen Perspektivwechsel vornehmen. Versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Gesprächspartners. Welche Aussagen können verletzend aufgefasst werden? Welche Sätze können motivieren?
6. Wertschätzend kommunizieren
Versuchen Sie Ihrem Gegenüber Wertschätzung entgegenzubringen. Halten Sie keinen Monolog, sondern beziehen Sie ihn in das Gespräch ein. Kommunizieren Sie auf Augenhöhe.
7. Aktiv zuhören
Kommunikationsstärke meint auch aktives Zuhören. Tipp: Es kommt beim Gesprächspartner gut an, wenn Sie das Gesagte mit Ihren eigenen Worten wiederholen („Habe ich dich richtig verstanden, …“, „Du glaubst also …“). Wenden Sie sich dem Gesprächspartner aktiv mit dem Oberkörper zu, um Aufmerksamkeit zu signalisieren.
8. Der richtige Zeitpunkt
Für manche Themen ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Feedbackgespräche und Gehaltsverhandlungen zählen ebenso dazu, wie die Bitte um einen Gefallen unter Kollegen.
Fazit: Kommunikationsstärke - eine Schlüsselkompetenz für beruflichen Erfolg
Kommunikationsfähigkeit zählt zu den wichtigsten Schlüsselkompetenzen im Berufsleben. Angestellte und Führungskräfte in der Immobilienbranche müssen in vielen Situationen darauf zurückgreifen - um erfolgreich zu verhandeln, Projektziele zu erreichen oder ihr Team zu motivieren. Bewerber, die das Thema bislang vernachlässigt haben, können ihre kommunikativen Fähigkeiten mit Selbstreflexion und bewusster Kommunikation auch in alltäglichen Gesprächen stärken.
Bilder: Adobe Stock