Energiemanagement in Gebäuden: Immobilien zukunftsorientiert aufstellen
2025-04-16T09:32:00+02:00
Aufgrund von steigenden Energiekosten und strengeren gesetzlichen Vorgaben im Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz rücken Immobilieneigentümer und Verwaltungen das Energiemanagement in Gebäuden verstärkt in den Fokus ihrer Bewirtschaftung. Warum sich die Optimierung der Energieverbräuche langfristig auszahlt und wie Eigentümer, Verwaltungen und Nutzer davon profitieren, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Was versteht man unter Energiemanagement in Gebäuden?
Der Begriff Energiemanagement bezeichnet die systematische Überwachung, Steuerung und Optimierung des in Wohn- und Gewerbeimmobilien anfallenden Energieverbrauchs. Dahinter steht das Ziel, die Energieeffizienz zu optimieren, Verbräuche zu reduzieren und somit die Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Kühlung zu senken.
Die Aktivitäten im Bereich des Energiemanagements in Gebäuden können vielgestaltig sein. Kleinere Maßnahmen wie die Kontrolle der monatlichen Energierechnung, eine energieeffiziente Beleuchtung oder das Anbringen einer Wärmedämmung können dazu zählen, aber auch größere Maßnahmen, wie die Implementierung von Smart-Building-Konzepten oder die Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerken.
Warum das Energiemanagement in Gebäuden für Immobilienunternehmen immer wichtiger wird
Für Immobilienunternehmen gewinnt das Energiemanagement aufgrund der seit einigen Jahren kontinuierlich steigenden Energiekosten immer mehr an Bedeutung. Hinzu kommen verschärfte Vorgaben und Richtlinien im Hinblick auf die Energieeffizienz von Gebäuden und die Reduzierung von CO₂-Emissionen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die sogenannten ESG-Standards. Viele Akteure der Immobilienbranche müssen diese schon jetzt erfüllen und eine entsprechende Berichterstattung vorweisen, abgekürzt für "Environmental", "Social" und "Governance", bildet die Klammer für Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes, sozialer Verantwortung sowie einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung.
Energiemanagement in der Praxis: Welche Aktivitäten dazu gehören
Ganzheitliches, durchdachtes Energiemanagement in Gebäuden basiert in erster Linie auf drei Maßnahmen:
- der Optimierung der Anlagen zur Energieversorgung und ihrer Betriebsweise
- der Optimierung der baulichen Einflüsse auf den Energieverbrauch
- der Optimierung der Energielieferverträge
Um Einsparpotenziale aufzuzeigen und wirksame Maßnahmen einzuleiten, ist ein umfassendes Verbrauchs- und Kostencontrolling unerlässlich.
Eigenversorgung über erneuerbare Energien
Für Immobilienverwaltungen kann der Umstieg auf erneuerbare Energien der Schlüssel zu niedrigeren Energiekosten sein. Photovoltaik und Solarthermie reduzieren die Abhängigkeit von großen Energiekonzernen. Die nachhaltig gewonnene Energie kann für die Eigenversorgung genutzt werden, durch die Einspeisung von Energieüberschüssen ins Netz können zusätzliche Einnahmen generiert werden. Es empfiehlt sich, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Zertifizierte Energieberater können beurteilen, welche nachhaltige Energietechnologie für das jeweilige Objekt infrage kommt. Auch Balkonkraftwerke stellen ein aktuelles Thema für Immobilienverwaltungen und Eigentümergemeinschaften dar
Smarte Technologien für mehr Energieeffizienz nutzen
Smarte Technologien können dabei helfen, Energieeinsparpotenziale in Büro- oder Gewerbeimmobilien zu heben und so die Energiekosten zu senken. Eine relativ populäre Maßnahme ist die Steuerung der Beleuchtung über Bewegungsmelder. Da hybride Arbeitsmodelle verstärkt Einzug in die Arbeitswelt halten, können intelligente Gebäudeautomationssysteme zum Beispiel dafür sorgen, dass nicht genutzte Räumlichkeiten oder sogar komplette Etagen an manchen Tagen nicht beheizt oder klimatisiert werden.
Lastverschiebung: den Stromverbrauch optimieren
Mit Lastverschiebung bezeichnen Energieexperten eine Methode zur Optimierung der Energienutzung. Dabei wird der Bezug von Strom ("Last") aus dem Stromnetz gezielt von Spitzenlastzeiten in Zeiten verschoben, in denen die Nachfrage schwächer, das Stromangebot jedoch relativ hoch und dementsprechend preiswert ist. Die gezielte Lastverschiebung kann über zeitvariable Stromtarife erfolgen, aber auch über intelligente Geräte, beziehungsweise die Gebäudeautomation. Idealerweise kommunizieren die Geräte mit dem Stromnetz und passen ihren Betrieb automatisch an. Eine weitere Möglichkeit, die Lastverschiebung zur Optimierung des Stromverbrauchs im größeren Maßstab zu nutzen, sind Energiespeicher. Sie speichern Strom in Zeiten der Überproduktion und stellen ihn bereit, wenn die Nachfrage hoch ist.
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Welche langfristigen Vorteile haben Energiemanagement-Maßnahmen?
Wirtschaftliche Vorteile
Immobilienverwaltungen, die auf ein ganzheitliches Energiemanagement in Gebäuden setzen, machen ihre Objekte wirtschaftlicher. Die Reduzierung von Betriebskosten durch die Nutzung einer intelligenten Gebäudeautomation schafft zudem Wettbewerbsvorteile und Anreize für Investoren. In Objekten, in denen die Gebäudeverwaltung auf ein gewissenhaftes Gebäudeenergiemanagement setzt, sinken vielfach die Instandhaltungs- und Reparaturkosten, da Fehler deutlich früher erkannt werden. Damit zahlt die Investition in ein Energiemanagement in Gebäuden langfristig auf den Werterhalt der Objekte ein.
Ökologische Vorteile
Das Energiemanagement in Gebäuden trägt dazu bei, Gewerbe-, Büro- und Wohnimmobilien umwelt- und klimafreundlicher zu machen. Die Einsparung von Strom- und Wärmeenergie, der Verzicht auf fossile Brennstoffe sowie die Nutzung erneuerbarer Energien tragen zu einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Die ökologischen Vorteile wirken sich zum einen positiv auf die Bewertung nach ESG Kriterien aus. Zum anderen können Immobilienunternehmen damit das eigene Image aufwerten und so Investoren, Käufer, Mieter und andere Stakeholder für sich einnehmen.
Soziale Vorteile
Neben Wirtschaftlichkeit und Ökologie führen Energiemanagementsysteme in Gebäude zu einer Verbesserung von Komfort, Sicherheit und Wohlbefinden. In Kombination mit smarter Gebäudeautomation lassen sich zum Beispiel Beleuchtung und Raumklima auf die individuellen Vorlieben anpassen. Darüber hinaus sind Smart Buildings in der Lage, die Bewohner oder Nutzer frühzeitig vor Gefahren wie Einbruch, Brand oder technischen Defekten zu warnen.

Fazit: Durchdachtes Energiemanagement zahlt sich aus
Immobilienunternehmen, Verwalter und Property Manager kommen um ein durchdachtes Energiemanagement in Gebäuden nicht mehr herum – zum einen wegen der kontinuierlich steigenden Energiekosten, zum anderen wegen der strengeren gesetzlichen Vorgaben zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Akteure der Immobilienwirtschaft, die sich die Möglichkeiten der Digitalisierung zunutze machen, können sich langfristig wirtschaftlicher aufstellen und sich gegenüber Wettbewerbern profilieren.
Bilder: Adobe Stock