Job-Hopping – Karriere-Antrieb oder Hindernis?
2024-07-24T11:32:00+02:00Alle fünf Jahre, alle drei Jahre, noch häufiger oder am besten nie? An der Frage, wie oft der Job gewechselt werden sollte und ob Job-Hopping der Karriere zuträglich ist, scheiden sich die Geister. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit dem Phänomen „Job-Hopping“ auf sich hat, welche Chancen und Herausforderungen es birgt und wie Sie dabei im Bewerbungsprozess souverän auftreten.
Ab wann spricht man von Job-Hopping?
Der Begriff Job-Hopping bezeichnet den Arbeitgeberwechsel innerhalb eines kurzen Zeitraums. Dieses Phänomen ist laut Experten charakteristisch für die heutige Zeit, in der es kaum noch Arbeitnehmer gibt, die vom Berufsstart bis zur Rente im gleichen Unternehmen arbeiten. Wie oft den Job wechseln, ohne dass es nachteilig für die Karriere ist? Darüber gehen die Meinungen der Fachleute auseinander. Vielfach liegt es an der Unternehmenskultur der Firmen oder an den jeweiligen Recruitern, ab wann Bewerber als Job-Hopper eingestuft werden und ob sie den häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Unternehmen als positiv oder negativ auslegen. Dennoch gibt es eindeutig Argumente, die für oder gegen Job-Hopping sprechen.
Warum sich Jobhopping auszahlen kann
Besseres Gehalt
Größere Gehaltssprünge sind in vielen Unternehmen erst nach einer längeren Betriebszugehörigkeit möglich. Häufiger Jobwechsel bietet vor allem Berufsstartern die Chance auf einen höheren Verdienst. Übrigens: Auch ein Quereinstieg in eine andere Branche kann sich finanziell lohnen. Motivierte Fach- und Führungskräfte, die ihre berufliche Zukunft in der Immobilienwirtschaft gestalten möchten, finden bei Sonnbeck passende Stellenausschreibungen in ganz Deutschland.
Großes Netzwerk und Know-how
Da Job-Hopper in ihrer beruflichen Laufbahn schon in vielen verschiedenen Unternehmen gearbeitet haben, verfügen sie oft über ein großes Netzwerk – zu ehemaligen Kollegen, Führungskräften, aber auch zu Kunden oder Lieferanten. Diese Kontakte sind vor allem im Vertrieb gern gesehen. Außerdem bringen diese Bewerber ein breites Know-how mit, da sie z. B. bereits mit vielen Tools gearbeitet haben.
Flexibilität und Belastbarkeit
Einige Personal rechnen Personen, die ständig den Job wechseln, ein hohes Maß an Flexibilität an. Denn: Der Job-Hopper ist in der Lage, sich innerhalb kurzer Zeit auf eine neue Arbeitsumgebung einzustellen und sich in neue Projekte oder Dienstleistungen einzuarbeiten. Weiterhin attestieren ihm viele Experten eine hohe Belastbarkeit. Für den Job-Hopper gibt es keine Schwierigkeiten oder Hürden, sondern nur Herausforderungen, die er motiviert angeht.
Wie Kritiker Job-Hopping bewerten
Einige Personaler ziehen aus häufigen Jobwechseln bestimmte Schlüsse hinsichtlich der Persönlichkeit des Bewerbers. Besonders in konservativen Unternehmen attestieren die Personalverantwortlichen Job-Hoppern mangelndes Durchhaltevermögen oder fehlende Loyalität.
Zudem hinterfragen manche Firmen, ob sich die Investition in einen JobHopper lohnt – schließlich vergehen einige Monate, bis ein neuer Mitarbeiter vollumfänglich eingearbeitet ist – beides kostet Zeit und Geld.
Tipp: Wer einen Lebenslauf mit vielen Stationen hat und einen Jobwechsel in Erwägung zieht, sollte sich von diesen Kritikpunkten nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen.
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Job-Hopping: Trend oder neuer Standard?
Laut einer Studie sind im Jahr 2024 durchschnittlich 42,8 Prozent der deutschen Arbeitnehmer über zehn Jahre bei ein und demselben Unternehmen tätig. Gleichzeitig verbringen immer weniger Beschäftigte ihr ganzes Arbeitsleben in einer Firma. Beständigkeit auf der einen, Flexibilität und die Tendenz zum Stellenwechsel auf der anderen Seite – das wirkt widersprüchlich. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass vor allem die sogenannte Generation Y, also die zwischen 1981 und 1995 geborenen Jahrgänge, besonders häufig den Arbeitgeber wechseln – mehrheitlich sogar innerhalb der ersten zwölf Monate in einem neuen Job. Da diese Generation auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt stark vertreten ist, stufen Experten Jo-Hopping als den kommenden Standard ein. Übrigens: Die Wechselbereitschaft ist bei Akademikern um ein Drittel höher als bei Beschäftigten mit einer Berufsausbildung. Männer sind bei gleicher Qualifikation eher Job-Hopper als Frauen.
Wie Job-Hopper das Bewerbungsverfahren meistern
Berufliche Stationen im Lebenslauf und Anschreiben darstellen
Arbeitnehmer mit vielen beruflichen Stationen, sollten diese im Lebenslauf so aufbereiten, dass ein roter Faden sichtbar ist. Dadurch wird deutlich: Die häufigen Jobwechsel waren geplant und dienten dem beruflichen Fortkommen.
Mitunter empfiehlt es sich, ähnliche berufliche Positionen oder Projekte über einen Zeitraum zusammenzustellen und näher zu erläutern. Das wirkt bei Job-Hoppern manchmal überzeugender, als auf jedes Beschäftigungsverhältnis im Einzelnen einzugehen. Weiterhin kann es helfen, alle Stellen im Lebenslauf aufzuführen, jedoch die für die neue Position relevanten Stationen stärker zu gewichten oder optisch hervorzuheben. Achtung: Sie sollten im Lebenslauf niemals berufliche Stationen weglassen. Auch Beschäftigungsverhältnisse, die nur ein oder zwei Monate andauerten, müssen aufgeführt werden. Von der Taktik, die Monatsangaben der einzelnen Stationen wegzulassen, ist ebenfalls abzuraten. Erfahrene Recruiter sehen sofort die gleichen Jahreszahlen und werden die fehlenden Angaben spätestens im Vorstellungsgespräch kritisch hinterfragen.
Im Anschreiben können Job-Hopper mit offenen Karten spielen und die vielen Arbeitgeberwechsel in einem Satz nachvollziehbar erklären. Von Schuldzuweisungen ist jedoch abzuraten – vor allem bei Kündigungen durch den ehemaligen Arbeitgeber.
Als Job-Hopper im Vorstellungsgespräch überzeugen
Jobhopper, die mit ihrer Bewerbung eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten haben, können sich darauf einstellen, dass ihr Lebenslauf noch einmal zum Thema wird. Gleichwohl raten einige Experten dazu, im Bewerbungsgespräch keine Fragen zu beantworten, die nicht gestellt wurden. Das bedeutet: Wenn Ihr Gegenüber nicht von selbst auf die häufigen Arbeitgeberwechsel zu sprechen kommt, sollten Sie das Gespräch auch nicht von selbst darauf lenken.
In der Regel wird Ihr Gesprächspartner Sie jedoch dazu auffordern, Ihren beruflichen Werdegang zu schildern. In diesem Fall überzeugen Sie mit Ehrlichkeit. Stehen Sie zu Ihrem Lebenslauf und begründen Sie die Wechsel positiv. Eine gute Vorbereitung für eine passende Formulierung lohnt sich an dieser Stelle. Generell sollten Sie vor allem einen wichtigen Punkt verinnerlichen: Ihre Aussagen im persönlichen Gespräch mit dem Recruiter zu Ihrem beruflichen Werdegang müssen sich mit Ihren Angaben im Anschreiben und Lebenslauf decken und sollten ehrlich sein. Auf diese Weise bleiben Sie glaubwürdig und sichern sich die Chance auf ein zweites Gespräch oder eine Zusage für Ihren neuen Job.
Fazit: Als Job-Hopper in der Immobilienbranche durchstarten
Häufige berufliche Veränderungen sind mittlerweile weiter verbreitet als das Konzept, von der Ausbildung bis zur Rente in der gleichen Firma beschäftigt zu sein. Daher sollten wechselbereite Fach- und Führungskräfte mit vielen Positionen im Lebenslauf selbstbewusst dazu stehen und sich auf interessante Stellen bewerben. Im Bewerbungsverfahren empfiehlt es sich, ganz offen damit umzugehen und die positiven Aspekte ihrer beruflichen Stationen herauszustellen. Die Sonnbeck GmbH zeigt Ihnen gerne neue Perspektiven für Ihre Karriere in der Bau- und Immobilienwirtschaft auf und bringt Sie mit spannenden Unternehmen zusammen.
Bilder: Adobe Stock, Adobe Firefly