Jobprofil: Objektbuchhalter – mit Know-how in der Immobilienbranche Karriere machen
2024-08-21T09:32:00+02:00Wie viele andere Branchen hat auch die Bau- und Immobilienwirtschaft mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Vor allem Objektbuchhalter sind bei Immobilienunternehmen, Fonds- und Wohnungsbaugesellschaften sowie Immobilienverwaltungen gefragt. Daraus ergeben sich für Menschen mit einer Affinität für Zahlen und Expertise in der Immobilienwirtschaft, aber auch für motivierte Quereinsteiger mit kaufmännischer Ausbildung interessante Karrieremöglichkeiten.
Was macht ein Objektbuchhalter?
In den Verantwortungsbereich von Objektbuchhaltern oder Immobilienbuchhaltern fallen im Wesentlichen sämtliche Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit Eingangs- und Ausgangsrechnungen stehen. Je nach Größe, Struktur und Kompetenz des jeweiligen Unternehmens können sich die Stellenprofile voneinander unterscheiden. Neben den klassischen Buchhaltungsaufgaben wie die Prüfung und Kontierung von Eingangs- und Ausgangsrechnungen, dem Erstellen von Mahnungen, dem Buchen von Banken und Kassen, können auch die Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse in das Tätigkeitsfeld von Objektbuchhaltern fallen. In manchen Unternehmen sind auch die Umsatzsteuervoranmeldung und die betriebliche Steuererklärung bei der Objektbuchhaltung angesiedelt. Speziell in Firmen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft befasst sich ein Objektbuchhalter oft mit der Bau- oder Mietenbuchhaltung, der Mieteingangskontrolle oder der Stammdatenpflege der Mieter-, Lieferanten-, Verwalter- und Eigentümerdaten. Zusammenarbeit und Austausch mit Property Managern oder anderen kaufmännischen Berufen gehört ebenfalls zum Arbeitsalltag.
Wie ihre Kollegen in anderen Branchen haben Objektbuchhalter einen verantwortungsvollen Job – unternehmerische Entscheidungen treffen ihre Arbeitgeber auf der Grundlage ihrer Arbeit. In großen Bau- und Immobilienkonzernen berichten Objektbuchalter in der Regel an einen Abteilungsleiter, in kleineren Firmen meist direkt an die Geschäftsführung.
Warum Immobilienbuchhalter gefragt sind
Die Immobilienwirtschaft befindet sich im Umbruch. Durch die stärkere Internationalisierung, geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen und die digitale Transformation sind Branche und Arbeitsfelder deutlich vielfältiger und komplexer. Einige Jobs sind durch die zunehmende Automatisierung weggefallen, auf der anderen Seite wurden neue Aufgabengebiete erschlossen, in denen Expertise gefragt ist. Wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen ist auch in der Bau- und Immobilienwirtschaft der Fachkräftemangel ein großes Thema. Laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag sieht die Mehrheit der Bauunternehmen den Mangel an qualifizierten Mitarbeitern als größte wirtschaftliche Herausforderung. Eine Umfrage des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft(EBZ) spiegelt ein ähnliches Bild wider. Auch im Rechnungswesen, welches ein eher altmodisches Image hat, ist der Fachkräftemangel stark nachzuverfolgen. Diese Situation wird sich laut Experten in den kommenden Jahren bedingt durch den demografischen Wandel noch weiter verschärfen. Vor diesem Hintergrund eröffnet die Immobilienwirtschaft attraktive Jobperspektiven für Objektbuchhalter.
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Welche Ausbildungswege gibt es für Objektbuchhalter?
Eine Ausbildung zum Objekt- oder Immobilienbuchhalter gibt es nicht – ebenso wenig wie eine Ausbildung zum klassischen Buchhalter. Gut aufgestellt sind zukünftige Immobilienbuchhalter mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung oder einem betriebswirtschaftlichen Studium sowie Kenntnissen in der Buchhaltung und Bilanzierung, beziehungsweise einer entsprechenden Weiterbildung.
Der Wirtschaftssektor Bauen und Immobilien fordert von Objektbuchhaltern fundiertes Fachwissen, zum Beispiel im Miet-, Wohneigentums- oder Steuerrecht oder bei der Verwaltung von Vermögenswerten. Daher ist Branchenerfahrung bei Bewerbern um eine Position als Immobilienbuchhalter gern gesehen. Branchenneulinge mit buchhalterischer Ausbildung können mit den entsprechenden Weiterbildungen eine solide Basis für eine vielversprechende berufliche Laufbahn in der Immobilienbranche schaffen. Verschiedene Lern- und Bildungsinstitute bieten Kurse und Lehrgänge mit Schwerpunkt Immobilienbuchhaltung an. Die Bandbreite reicht von „Buchführung für die Immobilienwirtschaft“ über „Fachkraft für immobilienwirtschaftliches Rechnungswesen“ bis zum „Geprüften Bilanzbuchhalter in der Immobilienwirtschaft“.
Welche Eigenschaften Objektbuchhalter außerdem mitbringen sollten
Ebenso wie ihre Kollegen in anderen Branchen sollten Immobilienbuchhalter zahlenaffin und gewissenhaft sein, um die ihnen übertragenen Aufgaben unternehmens- und gesetzeskonform erledigen zu können. Eine selbstständige und strukturierte Arbeitsweise ist in diesem verantwortungsvollen Aufgabenfeld ebenfalls hilfreich. Da in größeren Unternehmen in der Regel mehrere Objektbuchhalter beschäftigt sind, stehen teamfähige Bewerber hoch im Kurs. Aufgrund der steigenden Anforderungen in der Objektbuchhaltung und der Digitalisierung verändern sich Strukturen, Arbeitsabläufe und Anforderungen kontinuierlich. Arbeitnehmer, die sich durch Belastbarkeit, Lern- und Weiterbildungsbereitschaft auszeichnen, haben gute Chancen auf nachhaltigen Erfolg im Job.
Kenntnisse in den gängigen Buchhaltungsprogrammen setzen die meisten Arbeitgeber bei Bewerbern um eine Stelle als Immobilienbuchhalter voraus. Wer seine berufliche Zukunft in einem international agierenden Unternehmen gestalten möchte, kann mit guten Englischkenntnissen und weiteren Fremdsprachen punkten.
Welche Arbeitsfelder und Karrierechancen gibt es für Immobilienbuchhalter?
Das Know-how von Immobilienbuchhaltern ist in Immobiliengesellschaften, bei Bau- und Wohnungsunternehmen, Eigentums- und Vermögensverwaltungen gefragt. Da die Immobilienwirtschaft als nachhaltig und zukunftsträchtig gilt, ergeben sich für Buchhaltungsspezialisten langfristige berufliche Perspektiven. Wer die Karriereleiter erklimmen möchte, sollte sich kontinuierlich weiterqualifizieren: Mit einer Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt stellen ambitionierte Arbeitnehmer die Weichen für die Übernahme einer Führungsposition, zum Beispiel der Leitung Buchhaltung oder kaufmännischen Leitung.
Fazit: Gute Jobperspektiven für Branchenkenner und Quereinsteiger
Eine Stelle als Objekt- oder Immobilienbuchhalter bietet Arbeitnehmern mit den notwendigen kaufmännischen Vorkenntnissen und entsprechenden Qualifikationen ein ebenso verantwortungsvolles wie abwechslungsreiches Arbeitsfeld. Branchenerfahrung ist gern gesehen, aber kein Muss: Weiterbildungsinstitute bieten vielfältige Kurse und Schulungen an, in denen auch Quereinsteiger das notwendige Rüstzeug erhalten, um in einer zukunftsorientierten Branche beruflich durchzustarten.
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