Tipps für ein erfolgreiches Bewerbungsanschreiben
Das Anschreiben ist neben dem Lebenslauf ein wichtiges Element Ihrer Bewerbungsunterlagen. Während manche Arbeitgeber heutzutage lediglich einen Lebenslauf benötigen, legen andere nach wie vor großen Wert auf ein stichhaltiges Bewerbungsanschreiben. Wie Sie mit Ihrem Anschreiben überzeugen, erfahren Sie hier in unserem Bewerbungsratgeber.
Short Facts: Alles Wichtige zum Bewerbungsanschreiben in 90 Sekunden:
Inhalt
1. Sinn und Zweck des Anschreibens
Mit Ihrem Anschreiben können Sie einen potenziellen, neuen Arbeitgeber von Ihrem Interesse, Ihren Fähigkeiten und Ihrem Know-how überzeugen. Da das Anschreiben in der Regel noch vor dem Lebenslauf in der Bewerbungsmappe vorzufinden ist, haben Sie mit einem strukturierten und ansprechenden Anschreiben die Möglichkeit, einen guten ersten Eindruck zu schaffen.
Mittels des Anschreibens kann sich ein potenzieller Arbeitgeber ein Bild von Ihnen machen und entscheiden, ob Sie für das Unternehmen interessant sind. Darum sollte Ihr Bewerbungsanschreiben immer individuell gestaltet sein und sich speziell an das Unternehmen richten. Verzichten Sie auf einen Standardtext, welcher überwiegend aus Floskeln besteht.
Im Folgenden stellen wir Ihnen Tipps zur Gestaltung eines ansprechenden und überzeugenden Anschreibens zur Verfügung.
2. Aufbau des Bewerbungsanschreibens
Der Aufbau des Anschreibens folgt standardmäßig einer vorgegebenen Struktur. Damit Personaler sich in Ihrem Anschreiben gut zurechtfinden, sollten Sie sich ebenfalls an diesen Aufbau halten. Welche Elemente das im Detail sind und was im jeweiligen Abschnitt zu beachten ist, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
2.1 Kopfzeile: Anschrift, Datum und Betreff
Bevor Sie mit dem Fließtext Ihres Anschreibens beginnen, werden einige formale Angaben gemacht. Dazu gehören Ihre aktuelle Adresse und Kontaktdaten, die Anschrift des Unternehmens, in dem Sie sich bewerben, sowie ein aktuelles Datum und der Betreff. Letzterer ist dazu gedacht, die Stelle zu definieren, für die die Bewerbung verfasst wird. Der Betreff steht direkt unter dem Datum und oberhalb des Fließtextes. Dadurch, dass er als Einzeiler und oftmals in bold geschrieben wird, sticht er besonders schnell ins Auge.
Der Betreff könnte zum Beispiel so formuliert sein:
„Bewerbung als … in Ihrem Unternehmen“
„Bewerbung um die Stelle/Position als …“
„Bewerbung als … zu Ihrem Stellenangebot (ID oder Referenz eintragen, falls vorhanden) auf (Jobbörse/Website)“
Die hier gezeigten Varianten und die darin verwendeten Informationen zur Stelle, der Unternehmensname und das Portal, auf dem Sie die Stelle entdeckt haben, können alle miteinander kombiniert werden.
Bei einer Initiativbewerbung als Property Manager beginnt der Betreff beispielsweise mit „Initiativbewerbung für eine Stelle als Property Manager". Mithilfe dieser Betreffzeilen können Personalverantwortliche Ihre Bewerbung schnell einordnen und bearbeiten.
Für die Angaben in der Kopfzeile empfiehlt es sich, die Unternehmensadresse oberhalb des Betreffs linksbündig anzuordnen und die eigene Adresse als obersten Block rechtsbündig auszurichten. Das Datum wird zwischen den Adressen und der Betreffzeile rechtsbündig festgehalten.
Achten Sie darauf, das Datum bei jeder Bewerbung zu aktualisieren und die Adresse des Unternehmens korrekt zu ändern. Die richtige Adresse zeugt davon, dass Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben und entsprechend Interesse an der Stelle haben.
Tipp: Oftmals ist die Adresse bereits in der Stellenausschreibung oder dem Karriereportal zu finden. Ist das nicht der Fall, können Sie auf der Website des Unternehmens im Bereich Kontakt oder notfalls im Impressum nachsehen. Auch Google Maps oder, falls Sie mit dem Unternehmen bereits Kontakt hatten, die E-Mail-Signatur können Aufschluss geben.
Einen beispielhaften Aufbau und die Formatierung finden Sie in unserer Vorlage.
2.2 Ansprechpartner: Die korrekte Anrede
Die Anrede ist der erste persönliche Kontaktpunkt zu Ihrer Ansprechperson. Insofern in der Stelle eine solche Person angegeben ist, sollten Sie diese auf jeden Fall namentlich ansprechen – wenn Sie den korrekten Recruiter herausfinden und nennen, zeugt das davon, dass Ihnen die Stelle wichtig ist. In diesem Fall eignet sich ein einfaches „Guten Tag Vorname Nachname“ oder auch das klassische „Sehr geehrte*r Vorname Nachname".
Tipp: Achten Sie unbedingt auf die korrekte Schreibweise der Namen. Das gilt sowohl für den Firmennamen, als auch insbesondere für den Namen Ihres Ansprechpartners. Tippfehler oder Flüchtigkeitsfehler fallen negativ auf.
Wird in der Jobanzeige geduzt, können Sie das in Ihrem Anschreiben ebenfalls übernehmen.
Um den richtigen Ansprechpartner herauszufinden, lesen Sie die Stellenanzeige aufmerksam. Am Rand oder unterhalb der Jobbeschreibung wird häufig die richtige Person genannt. Ansonsten hilft der Karriere-Bereich auf der Website des Unternehmens weiter, oder Sie greifen einmal zum Telefon und fragen nach - das hinterlässt in der Regel einen positiven, bemühten Eindruck.
Es kann vorkommen, dass sich auch mit ordentlicher Recherche kein eindeutiger Ansprechpartner herausfinden lässt. In solchen Fällen sollten Sie nicht auf eine Anrede verzichten, sondern sich an eine allgemeine Ansprache halten. Das kann beispielsweise ein klassisches „Sehr geehrte Damen und Herren" oder auch ein weniger formelles „Liebes Recruiting-Team" sein, falls dies zum Unternehmen und einem ggf. vorhandenen lockeren Tonfall der Stellenanzeige passt. Mit einer solchen Anrede sollten Sie jedoch vorsichtig sein.
2.3 3 Beispiele für einen guten Einleitungssatz
Der Einleitungssatz wird häufig als der schwierigste Teil des Anschreibens empfunden. Er muss die Aufmerksamkeit des Personalers gewinnen und sollte sich bestenfalls von Standardfloskeln wie dem bekannten „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle als …“ oder einem „Ich bin über … auf Ihre Stelle als xy aufmerksam geworden“ abheben. Optimalerweise macht der Einleitungssatz neugierig, sympathisch und zeigt Ihre Motivation sowie Qualifikation.
Beginnen können Sie beispielsweise damit, was Ihre aktuelle Tätigkeit ist und was das Interesse an der Stelle bei Ihrem Wunscharbeitgeber geweckt hat. Falls möglich, gehen Sie auf einen persönlichen Bezug zum Unternehmen oder einen bereits ersten Kontakt ein. Eine gute Einleitung beginnt beispielsweise damit, was Sie an der neuen Stelle begeistert.
Ein Einleitungssatz für eine Stelle als Stadtplaner mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit könnte beispielsweise sein:
- „Das Thema Nachhaltigkeit interessiert mich seit vielen Jahren und gewinnt stetig an Relevanz. In Kombination mit meiner Erfahrung als Architekt ist die nachhaltige Stadtentwicklung ein Bereich, in dem ich zukünftig aktiv mitwirken möchte.“
- „In meiner Tätigkeit als Architekt hat mich die nachhaltige Städteplanung stets besonders fasziniert. In Ihrem Unternehmen möchte ich meine Expertise in diesem wichtigen Bereich weiter ausbauen und zukunftsorientierte Projekte gestalten.“
- „Ihr Unternehmen steht für innovative Immobilienkonzepte – Diese zukunftsorientierten Projekte machen Ihr Unternehmen zu einem besonders spannenden Arbeitgeber für mich.“
In diesen Beispielformulierungen kombinieren Sie wichtige Eigenschaften für einen erfolgreichen Einleitungssatz: Sie berichten von Ihrer Expertise und zeigen gleichzeitig eine besondere, bestenfalls intrinsische Motivation für den Schwerpunkt der Stelle. Bisherige erfolgreiche Projekte können zusätzliche Neugier wecken – nennen Sie diese, falls vorhanden. Natürlich ist es nicht zwingend notwendig und auch nicht immer möglich, bisherige Erfahrungen im Tätigkeitsbereich der neuen Stelle vorzuweisen. In diesem Fall sollten Sie besonders gut erklären können, warum Sie die Tätigkeit oder das Produkt bzw. die Dienstleistung des Unternehmens interessieren.
Tipp: Übertreiben Sie nicht. Ihre Einleitung sollte trotz suggeriertem Interesse und Motivation weiterhin authentisch klingen. Falls Sie später im Bewerbungsgespräch darauf angesprochen werden, sollten Sie etwas zu Ihrer Motivation sagen können, das sich mit der Einleitung des Bewerbungsanschreibens deckt.
2.4 Der Hauptteil: Wichtige Inhalte und die Beschreibung Ihrer Fähigkeiten
Legen Sie Ihre Kenntnisse in Bezug auf die Stellenanforderungen dar und argumentieren Sie, warum Sie der geeignete Kandidat für die Position sind. Bei der Formulierung des Textes sollten Sie sich einige Fragen bezüglich Ihrer beruflichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stellen, um diese in Ihrem Anschreiben zu verwenden. Dadurch erhält der Personaler bereits gute Einblicke darin, ob Ihre Vorstellung von Unternehmen und Tätigkeit zu der ausgeschriebenen Stelle passen.
Sie sollten sich fragen:
- Warum ist gerade diese Stelle interessant für Sie?
Stellen Sie Verbindungen zwischen Ihrer Spezialisierung, bereits umgesetzten Projekten und den Anforderungen der Stelle her. - Warum sind Sie für das Unternehmen interessant?
Heben Sie Ihre Stärken in z. B. der Bau- oder Immobilienwirtschaft deutlich hervor und belegen Sie Ihre Aussagen mit Beispielen. Hierbei sind sowohl fachliche Spezialisierungen, als auch Soft Skills interessant. - Warum bewerben Sie sich?
Beschreiben Sie Ihre gegenwärtige Situation (z. B. Ende des Studiums, Branchenwechsel, Umzug, beruflicher Aufstieg). Formulieren Sie auch negative Wechselmotivationen möglichst positiv. - Was machen Sie bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber / letzten Arbeitgeber?
Nehmen Sie aktuelle Projekte, Qualifikationen und Aufgaben, die fachliche Kompetenz, Hard Skills sowie Soft Skills zeigen, in Ihr Anschreiben mit auf. Zeigen Sie damit, dass Sie die notwendigen Voraussetzungen für die angestrebte Stelle mitbringen oder sich schnell in Aufgaben und Verantwortungen einarbeiten können. - Welche Erwartungen haben Sie an das Unternehmen und an den Job?
Durch das Formulieren von Erwartungen an Ihren neuen Job können Sie zeigen, was Ihnen wichtig ist. Personaler erkennen dabei auch, ob Sie zum Unternehmen passen und die Stelle oder der Arbeitgeber Ihre Erwartungen erfüllen kann. Formulieren Sie dabei keine Forderungen, sondern zum Beispiel Aufgaben, in denen Sie sich entwickeln wollen, oder attraktive Rahmenbedingungen wie ein großes, organisiertes Team mit verschiedenen Spezialisierungen, auf das Sie sich freuen.
Durch die Beantwortung dieser Fragen schreiben Sie im Hauptteil Ihres Anschreibens über Ihre fachliche Qualifikation, Ihre Alleinstellungsmerkmale, Erfolge und die Motivation für die neue Stelle. Außerdem können Sie Soft Skills und Erwartungen an die Arbeitsweise einbringen. Daraus ergibt sich ein umfassendes Bild von Ihnen und Ihren Vorstellungen.
Bestenfalls strukturieren Sie den Hauptteil durch Absätze in mehrere Abschnitte. So können Ihre Qualifikationen und Erfahrungen zum Beispiel von Ihrer Motivation und den Erwartungen abgegrenzt sein.
Tipp: Konzentrieren Sie sich auch hier auf das für die Stelle Wesentliche. Skills, die für die Stelle nicht relevant sind, können Sie kurz oder gar nicht beschreiben. Mitarbeiter im HR erhalten täglich viele Anschreiben und möchten keine langen Texte ohne relevante Informationen lesen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Anschreiben keine einfache Wiederholung der Steps in Ihrem Lebenslauf darstellt. Im Anschreiben haben Sie die Möglichkeit, Beispiele, Soft Skills und weitere relevante Informationen unterzubringen, die im Lebenslauf nicht aufgeführt werden können.
2.5 4 Beispiele für einen guten Schlusssatz und die Unterschrift
Abgerundet wird das Anschreiben durch einen motivierten und selbstbewussten Schlusssatz. Vermeiden Sie Formulierungen, die „würde“ „hätte“ oder anderen Konjunktiven verwenden. Diese wirken unsicher und bittstellerisch. Stattdessen können Sie Ihre Freude über ein Kennenlernen sowie Aktivismus zum Ausdruck bringen und um eine Rückmeldung bitten. Beispiele sind:
„Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch kennenzulernen und mehr über die Position zu erfahren.“
„Lassen Sie uns gerne in einem Gespräch genauer über die Aufgaben, Projekte und eine mögliche Zusammenarbeit sprechen.“
„Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und stehe für weitere Informationen gerne zur Verfügung.“
„Über eine Einladung zum Gespräch freue ich mich.“
Unter den Schlusssatz sollten Sie eine Grußformel wie „mit freundlichen Grüßen“ oder „beste Grüße“ setzen, sowie Ihre Unterschrift. Bei digitalen Bewerbungen können Sie hier Ihren Namen vollständig tippen, oder eine gescannte Unterschrift einfügen. Für ausgedruckte Anschreiben empfiehlt sich eine handschriftliche Unterschrift.
3. Formatierung und Design
Um einen guten ersten Eindruck zu erwecken, sollte Ihr Anschreiben gut strukturiert und übersichtlich sein. Die DIN-Norm 5008 legt Schreib- und Gestaltungs-Standards fest, die nicht zwingend eingehalten werden müssen, aber bei Einhaltung eine gute Formatierung gewährleisten. In der DIN-Norm 5008 werden zum Beispiel Zeilenabstände, Schriftgröße und Seitenränder festgelegt. Ebenfalls wird darin erläutert, wie z. B. eine Telefonnummer dargestellt wird. So ist die Vorwahl durch ein Leerzeichen abzutrennen und eine Durchwahl mit Bindestrich anzufügen.
Die Länge Ihres Anschreibens sollte eine Seite nicht überschreiten. Bei der Gliederung sollten Sie Absätze einfügen, wobei Sie die Abschnitte in sinngemäß zusammenhängende Themen zusammenfassen. Formatieren Sie das Anschreiben in der gleichen Schriftart wie Ihren Lebenslauf. Verwenden Sie möglichst kurze, klare Sätze und achten Sie auf Orthografie und Grammatik. Oftmals wird die Betreff-Zeile in bold geschrieben, um eine möglichst schnelle Zuordnung zu einer Stelle zu gewährleisten.
Tipp: Um nicht alle Einstellungen selbst festlegen zu müssen, bedienen Sie sich einer Vorlage. Bestenfalls ist diese Vorlage auf das Layout des Lebenslaufs abgestimmt.
4. Umgehen Sie diese Fehler im Anschreiben
Mitarbeiter in Personalabteilungen oder in Personalberatungen sehen täglich viele Bewerbungsanschreiben. Dabei haben sie ein geschultes Auge für typische Fehler und strukturierte Anschreiben. Wenn Sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen möchten, beachten Sie die Tipps in diesem Bewerbungsratgeber. Da es jedoch schnell unübersichtlich werden kann, haben wir hier die wichtigsten Punkte in einer praktischen Checkliste für Sie zusammengestellt.
Neben einem strukturierten Aufbau, um auf den ersten Blick die wichtigsten Informationen zu liefern, sind bei Ihrem Anschreiben gut formulierte Inhalte besonders wichtig. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und stellen Sie alle Informationen, die sich nicht im Lebenslauf beschreiben lassen, in Ihrem Anschreiben heraus. Nutzen Sie das Anschreiben, um Ihre persönliche Motivation und Fähigkeiten herauszustellen. Dabei ist es wichtig, nicht in lange Beschreibungen, Textwüsten und Floskeln abzudriften. Ein unauthentisches, schwafelndes Anschreiben gehört zu den häufigsten Fehlern in einem Anschreiben. Beschränken Sie sich auf eine Word-Seite und wählen Sie die überzeugendsten Argumente und Fähigkeiten aus.
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