Dienstleistersteuerung in der Immobilienbranche effizient gestalten

Person hält digitale Zahnräder, die Zusammenarbeit symbolisieren

Handwerker und Techniker, aber auch Architekten, Planer und Juristen: Fachkräfte in der Immobilienwirtschaft, insbesondere im Property Management, sind häufig auf externe Dienstleister angewiesen. Im besten Fall läuft die Zusammenarbeit zielgerichtet und zur Zufriedenheit aller Beteiligten ab. Wie effiziente, nachhaltige Dienstleistersteuerung gelingt und worauf Sie bei der Auswahl der Partner achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Externe Dienstleister in der Immobilienbranche: Welche gibt es?

Die Berührungspunkte zwischen Akteuren der Immobilienwirtschaft und externen Dienstleistern sind vielfältig. Vor allem im Bereich der Immobilienverwaltung können verschiedene externe Dienstleister in Erscheinung treten. So koordinieren Property Manager zum Beispiel bei Umbau-, Modernisierungs- und Reparaturarbeiten verschiedene Handwerker. Je nachdem, wie umfangreich das Projekt ist, holen sie auch Bauunternehmen, Architekten und Planer hinzu. In der Regel tritt auch der Facility-Manager eines Objektes als externer Dienstleister in Erscheinung. Im Hinblick auf die kaufmännische Verwaltung einer Immobilie nimmt das Property Management häufig die Leistung eines Rechtsanwaltes, Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers in Anspruch. Mitunter erstreckt sich die Dienstleistersteuerung in der Immobilienverwaltung auch auf IT-Spezialisten oder Digitalagenturen, um den technologischen Anforderungen, zum Beispiel in den Bereichen KI oder BIM Rechnung zu tragen.

Erfolgreiche Dienstleistersteuerung - darauf kommt es an

1. Ziele und Erwartungen definieren

Wer den Auftrag an klare Ziele und Erwartungen knüpft, legt den Grundstein für die effiziente und fristgerechte Durchführung des Projekts. Property Manager und andere Akteure in der Immobilienverwaltung sollten sicherstellen, dass die definierten Parameter allen Dienstleistern klar sind. Regelmäßige Treffen und Status-Updates sind hilfreich, um alle Beteiligten auf dem aktuellen Stand zu halten.

2. Detaillierte Verträge abschließen

Dienstleisterverträge sowie Service Level Agreements (SLAs) sind unerlässlich, um den Rahmen des Projekts und das Budget abzustecken und so die Qualität der zu erbringenden Leistung zu gewährleisten. Je detaillierter, desto besser. Verantwortlichkeiten, präzise Timings und Deadlines sowie Eskalationsprozesse sollten enthalten sein.

3. Kommunikation und Feedback

Eine offene und kontinuierliche Dienstleisterkommunikation ist für alle beteiligten Parteien enorm wichtig - sie trägt dazu bei, Unklarheiten und Missverständnisse frühzeitig aus der Welt zu schaffen. Viele Property Manager nutzen moderne Kommunikationsplattformen und Projektmanagement-Tools, die den Dialog mit externen Dienstleistern komfortabel gestalten. Ein weiterer zentraler Aspekt nachhaltiger Dienstleistersteuerung: konstruktives Feedback. Projektleiter in der Immobilienverwaltung sollten externe Dienstleister ermutigen, regelmäßig Rückmeldung zu geben und natürlich auch selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Denn: eine offene Feedbackkultur zahlt auf die Qualitätssicherung und eine nachhaltige Beziehung zwischen Dienstleister und Auftraggeber ein.

4. Monitoring und Reporting

Um die Fortschritte der Arbeiten externer Dienstleister zu messen und die geleistete Arbeit zu bewerten, ist je nach Art des Projekts ein konsequentes Monitoring und Reporting empfehlenswert. Mithilfe von für die jeweiligen Ziele relevanten Kennzahlen lässt sich die Qualität der Leistung verlässlich bewerten.

5. Flexibilität und Agilität

Selbst wenn Sie den Umfang des Projekts, Zuständigkeiten und Termine präzise festgelegt haben, kann es vorkommen, dass sich unerwartete Herausforderungen ergeben. Das eigene Risikomanagement sollte daher Flexibilität und Agilität beinhalten und zeitliche Puffer eingebaut sein - damit lassen sich im Notfall zeitnah Anpassungen vornehmen, um die Abwicklung des Projektes termingerecht und in der erforderlichen Qualität zu gewährleisten.

6. Vertrauensvolle, langfristige Zusammenarbeit

Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung zahlen auf die Effizienz der Dienstleistersteuerung und die Qualitätssicherung ein. Es lohnt sich daher, vertrauensvolle und langfristige Partnerschaften zu etablieren. So kann für beide Seiten der Aufwand in der Suche nach Aufträgen bzw. der Auswahl an Dienstleistern reduziert werden.

Finden Sie Ihren nächsten Traumjob

Wie finden Immobilienverwalter den passenden Dienstleister?

1. Internetseiten und Social Media

Das Internet ist die naheliegendste Quelle, um einen ersten Eindruck vom Leistungsspektrum und der Seriosität externer Dienstleister zu gewinnen. Der Internetauftritt gibt in der Regel Aufschluss darüber, wo die Schwerpunkte eines potenziellen Partners liegen. Gestaltung und Benutzerfreundlichkeit lassen oft Rückschlüsse auf die Professionalität des Dienstleisters zu. Soziale Netzwerke und Rezensionen bei Google und anderen Bewertungsportalen geben die Erfahrungen anderer Auftraggeber wieder.

2. Weiche Faktoren berücksichtigen

Entscheider und Projektleiter in der Immobilienverwaltung sollten neben den „harten Faktoren“ – Projektumfang, Zeitplan und Budget – auch die „weichen Faktoren“ in ihre Dienstleisterauswahl einbeziehen. Überlegen Sie sich, ob Sie einen Dienstleister vor Ort bevorzugen oder ob Sie bereit sind, eine weitere Anreise der Mitarbeiter in Kauf zu nehmen. Berücksichtigen Sie auch sprachliche Barrieren, falls das Unternehmen im Ausland ansässig ist. Manche Property Manager legen Wert auf langjährige Erfahrung, während andere auf die Innovationskraft von Branchenneulingen oder Start-ups setzen.

3. Service Level Agreements (SLAs)

Klären Sie ab, ob Ihr potenzieller externer Dienstleister den geforderten Service Level Agreements (SLAs) entsprechen kann. Hierzu zählen zum Beispiel Gewährleistungen im Hinblick auf Verfügbarkeit, Reaktionszeiten und Problemlösungen. Fragen Sie auch, ob sich die SLAs an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen lassen.

4. Mehrere Angebote einholen

Holen Sie sich grundsätzlich mehrere schriftliche Angebote ein, um die Leistungen und die Konditionen der Dienstleister vergleichbar zu machen. Experten empfehlen zwischen drei und fünf. Die Angebote verraten bereits viel über den potenziellen Partner – zum Beispiel was die Reaktionszeit oder die Transparenz betrifft. Oftmals wird von Asset Managern oder anderen Entscheidern auch die Vorlage von mehreren Angeboten vom Property Management verlangt.

5. Meinungen von Referenzkunden einholen

Sie kennen jemanden, der bereits mit Ihrem favorisierten Dienstleister zusammengearbeitet hat oder entdecken auf der Website die Namen von Referenzkunden? Nutzen Sie diese Chance und befragen Sie sie zu ihren Erfahrungen. Erkundigen Sie sich zum Beispiel, ob es Kritikpunkte in der Zusammenarbeit gab oder ob der Referenzkunde mit der Qualität der Dienstleistung zufrieden war.

Fazit: Basis für Werterhalt und Wertsteigerung

Eine erfolgreiche Dienstleistersteuerung ist ein wichtiger Baustein für den Werterhalt und die Wertsteigerung von Immobilien. Klare Vorgaben und Ziele sowie eine effiziente Kommunikation sind dafür unerlässlich. Bei der Auswahl potenzieller Partner sollten Immobilienexperten kritisch sein und sorgfältig recherchieren.

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